Das Naturparadies

Vegetation und Tierwelt auf der Isla Holbox

Sand und Strand

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Die Isla Holbox besteht vorwiegend aus feinem Muschelsand. Durch die wechselnden klimatischen Bedingungen und die Gezeiten hat sich der genaue Küstenverlauf der Insel immer wieder leicht geändert und ist auch heute noch in ständigem Wandel begriffen. Um der Erosion des Strandes entgegen zu wirken, wurden in einigen Bereichen bereits vor vielen Jahren Säcke aus Beton zu Barrikaden formiert, die sich von den Stränden aus Richtung offenes Meer erstrecken und dafür sorgen sollen, dass der Sand nicht weggeschwemmt wird. Das sieht zwar nicht besonders schön aus, erfüllt aber seinen Zweck.

Die nördliche Begrenzung der Insel ist ein einziger, über 30 Kilometer langer Strand zum offenen karibischen Meer hin, der sich in der Nähe der Ortschaft Holbox nach Westen hin krümmt, weshalb man hier die wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergänge der Gegend sehen kann. Der Sandstrand in Zentrumsnähe heißt Playa Grande und das Meer schimmert über die gesamte Länge hinweg in smaragdgrünen bis türkisen Nuancen.

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Das Wasser ist überall sehr seicht und man muss schon etliche Meter ins Meer hineingehen, um schwimmen zu können. Am Strand selbst finden sich natürlich immer wieder auch Stellen mit angeschwemmten Algen und Seegras, besonders nach einem Gewitter oder kräftigerem Sturm. Die großen Hotels und Beachclubs entfernen dieses regelmäßig, sodass dem Badespaß nichts im Weg steht. Die an der Riviera Maya von Cancún bis weit nach Tulum immer wieder auftretende Anschwemmung großer Mengen an Sargassum (Braunalgen) findet man auf Holbox zum Glück nicht, da die Insel aufgrund ihrer günstigen Lage weitgehend davor geschützt ist.

Im Osten, ein paar hundert Meter nach dem letzten Hotel Las Nubes, wird der Strand von einer zu Fuß unpassierbaren Lagune unterbrochen. Allerdings befindet sich parallel zum Strand eine begehbare Sandbank, sodass man auch auf diesem Weg weiter in Richtung Punta Mosquito spazieren kann.

Lagune auf Isla Holbox in Mexiko
Die Lagune in Richtung Punta Mosquito

Geht man in die andere Richtung, also nach Westen, kommt man schließlich zur Punta Cocos, einer kleinen Bucht, die gerne von den Einheimischen zum Fischen mit dem Netz genutzt wird. Bei Ebbe geht es quer durch die Bucht noch ein bisschen weiter, aber spätestens 300 Meter danach ist der Weg in der Punta Ciricote endgültig zu Ende. Ab dort ist der tropische Dschungel bis an die Küste herangewachsen und man sieht nur noch hinüber zur greifbar nahen kleinen Insel Isla de la Pasión.

Dschungel und Mangroven

Der Süden und der innere Teil der Insel sind vorwiegend mit Dornensträuchern und eher kleinwüchsigen Bäumen bewachsen. Dazwischen wird der Urwald immer wieder von kleineren Dümpeln, größeren Pfützen und Lagunen unterbrochen. Hier finden sich auch Mangroven, die sich an den wechselnden Wasserstand zur Regen- und Trockenzeit sowie an Ebbe und Flut angepasst haben. Sollte man vorhaben, diesen Dschungel näher zu erkunden, empfiehlt sich ein guter Mückenschutz, denn sobald man den ersten Schritt ins Unterholz wagt, wird man von Mosquitos regelrecht attackiert. Am nördlichen Strand hingegen finden sich in und rund um die Hotels zahlreiche Kokospalmen, die hier allerdings gepflanzt wurden und nicht natürlichen Ursprungs sind.

Paradies für Flamingos, Pelikane und Reiher

Nicht nur für die gefiederten Tiere selbst, sondern auch für deren menschliche Beobachter ist Holbox ein Paradies. Auf der Insel wurden sage und schreibe über 350 unterschiedliche Vogelarten gesichtet. Die bekanntesten unter ihnen sieht man tagtäglich am Strand.

Pelikane, wie sie an guten Plätzen nach Fischen im Meer Ausschau halten, tieffliegend über dem Wasser dahingleiten oder sich von oben auf ihre erspähte Beute herabstürzen. Möwen, die sich laut kreischend mit ihren eigenen Artgenossen oder auch anderen Vögeln um erbeutete Fische streiten. Weiße Reiher, die unbeeindruckt von den Menschen am Strand herumstreifen oder von den Palapa-Dächern herabblicken.

Fregattvögel und Kormorane, die hoch über dem Strand im Wind nahezu stillstehen oder ihre weiten Kreise ziehen, um sich bei Einbruch der Dämmerung über die Fische im Meer herzumachen. Die leider sehr scheuen Flamingos hingegen sieht man häufig in den seichten Gewässern der Sandbänke, die dort nach Muscheln und anderem Meeresgetier herumstochern.

Auf jeden Fall lohnt sich ein Ausflug auf die Isla Pájeros, denn auf dieser kleinen geschützten Insel nisten zahlreiche Vogelarten, die man von einem kleinen Aussichtsturm aus nächster Nähe beobachten kann. Sofern du besonderes Interesse an der Vogelbeobachtung hast, empfehlen wir dir eine geführte Tour zu machen. Nähre Infos dazu findest du auf unserer Seite über Touren.

Urzeitgetier

Ein ausgedehnter Spaziergang am Strand kann schon mal für Verwunderung sorgen, wenn plötzlich Skelette von Urzeitkrebsen herumliegen oder lebende Exemplare so groß wie Suppenschüsseln das seichte Wasser durchstreifen. Diese Pfeilschwanzkrebse, deren Name vom stachelartigen Schwanz herrührt, zählen mittlerweile zu den gefährdeten Arten und kommen im Frühsommer zur Paarungszeit in Strandnähe. Die Tiere sind harmlos und man sollte sie bei ihren Fortpflanzungsaktivitäten besser in Ruhe lassen. Beim Spazierengehen im seichten Wasser sollte man immer ein wachsames Auge haben, um nicht versehentlich auf die Krebse zu steigen, die sich gerne halb im Sand eingraben. Ein Tritt auf den Stachel kann sehr schmerzhaft sein!

In der Lagune oder an abgelegeneren Stellen erspäht man auch schon mal ein kleines Krokodil und die lethargischen Schwarzleguane sind ohnehin überall auf der Insel verbreitet.

Walhaie, Delfine und Rochen

Die Isla Holbox ist besonders dafür bekannt, dass von Ende Mai bis September zahlreiche Walhaie rund um die Insel das Wasser nach Plankton durchkämmen. Um diese riesigen, harmlosen Fische dabei zu beobachten oder sogar mit ihnen zu schwimmen, werden in der Saison streng limitierte Walhai-Touren angeboten.

Damit sie auch immer wieder in ihren natürlichen Lebensraum kommen, wurde die Anzahl der Ausflugsboote und Personen beschränkt und jeder, der solch eine Tour unternimmt, muss ein offizielles Armbändchen tragen. Das ist auch gut so, denn die Walhaie wurden vor einigen Jahren als stark gefährdete Art eingestuft und stehen auf der roten Liste.

Befindet man sich im Zuge einer Tour einmal etwas weiter draußen auf dem Meer, sieht man häufig Delfine oder sogar riesige Mantarochen, die ebenfalls Plankton aus dem Wasser sieben. Dieses Plankton ist es auch, das in der Nacht zur sogenannten Biolumineszenz führt. Natürlich gibt es auch hierfür entsprechende Touren zu buchen.